Folsäure in der Schwangerschaft

Schwangerschaft

Ein Folsäuremangel kann Ihrem Baby schaden

Folsäure und Folat zählen zu den wasserlöslichen B-Vitaminen. Da unser Körper Folsäure nicht selbst produzieren kann, müssen Sie bei der täglichen Ernährung darauf achten ausreichend Folsäure zu sich zu nehmen.

Dieser Artikel ist Bestandteil unserer großen und umfangreichen Schwangerschaftscheckliste.

Zur Checkliste

Eine ausreichende Aufnahme von Folsäure in der Schwangerschaft ist besonders wichtig, um Entwicklungsstörungen – insbesondere am Nervensystem des Babys – frühzeitig vorzubeugen. Deshalb haben wir auch die Folsäure als einen von über 160 wichtigen Punkten in unsere große und umfangreiche Checkliste für die Schwangerschaft aufgenommen.

Unterschied Folsäure und Folat

Folsäure und Folat sind sich sehr ähnlich, aber dennoch ist es nicht das Gleiche. Spricht man von Folat, meint man das natürlich vorkommende Vitamin in Lebensmitteln – bei Folsäure handelt es sich um ein industriell hergestelltes Produkt. Auf Grund der Zusammensetzung kann unser Körper –  im Gegensatz zum natürlich vorkommende Folat – Folsäure leichter und fast vollständig verwerten.

Wozu benötigt unser Körper Folsäure?

Unser Körper benötigt Folsäure unter anderem zur Bildung der roten Blutkörperchen und der DNA. Darüber hinaus spielt die Folsäure eine wichtige Rolle bei Wachstumsprozessen sowie der Zellteilung und Zellentwicklung. Ein Mangel an Folsäure kann unter anderem Blutarmut oder Verdauungsstörungen wie beispielsweise Verstopfungen zur Folge haben.

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Mögliche Folgen eines Folsäuremangels für Ihr Baby

Für die geistige und körperliche Entwicklung Ihres Kindes ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure in der Schwangerschaft sehr wichtig. Ein Folsäuremangel kann unter anderem zu einem Neuralrohrdefekt führen. Wenn sich das Neuralrohr auf Grund eines Folsäuremangels nicht oder nur fehlerhaft schließen kann, ist oft der sogenannten offenen Rücken – auch Spina bifida genannt – die Folge. Darüber hinaus kann ein Mangel an Folsäure in der Schwangerschaft Ursache für geistige Entwicklungsstörungen, einen Hydrocephalus (Wasserkopf), einen Herzfehler oder eine Lippen-Kiefer-Gaumen Spalte sein.

Um sicherzustellen, dass Ihr Körper bereits in der Frühschwangerschaft genügend Folsäure zur Verfügung hat, ist es ratsam bereits ab dem Kinderwunsch zusätzlich Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder speziellen Folsäurepräparaten zu sich zu nehmen.

Wie hoch ist der tägliche Folsäurebedarf?

Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Aufnahme von 600 Mikrogramm Folat über die tägliche Ernährung zu sich zu nehmen. Darüber hinaus empfehlen sie vorbeugend in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen eine zusätzliche Aufnahme von 400 Mikrogramm Folsäure am Tag in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Da der erhöhte Bedarf an Folsäure in der Schwangerschaft mitunter allein durch die Ernährung nicht oder nur schwer gedeckt werden kann, ist eine zusätzliche Einnahme von Folsäurepräparaten – nach Rücksprache mit dem Frauenarzt – sinnvoll.

Welche Lebensmittel enthalten Folat?

  • grünes Blattgemüse (Spinat, Salat, Rosenkohl, Feldsalat)
  • grünes Gemüse (Brokkoli, Lauch, grüne Bohnen, Grünkohl, Erbsen)
  • Vollkornprodukte
  • Weizenkeime
  • Nüsse
  • Käse
  • Milchprodukte
  • Papaya

Folat ist wasserlöslich und reagiert empfindlich auf Licht und Hitze. Damit möglichst viel Folat in den Lebensmitteln erhalten bleibt, sollten Sie auf eine schonende Zubereitung achten. Essen Sie viel Rohkost, denn je frischer das Produkt ist, um so mehr Folat enthält es. Achten Sie darauf, dass Sie das Obst und Gemüse gründlich vor dem Verzehr reinigen.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 16.04.2021