Geburtswehen

Geburt

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Der Unterschied zu Senkwehen und Übungswehen

Die Geburtswehen beginnen mit den Eröffnungswehen – nun steht die Geburt Ihres Babys kurz bevor. Doch welche Arten von Geburtswehen gibt es und wie verlaufen diese? Wir erläutern Ihnen die verschiedenen Arten der Geburtswehen und erklären Ihnen, was in den verschiedenen Phasen passiert.

Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Signale Ihres Körpers in den letzten Schwangerschaftswochen richtig verstehen, und welche Unterschiede es zwischen Senkwehen, Übungswehen und Geburtswehen gibt.

Erfahren Sie in unserer umfangreichen Checkliste was Sie sich Gutes tun können und behalten Sie mit unserer großen personalisierten Schwangerschaftscheckliste ganz einfach den Überblick.

Was ist bei Geburtswehen anders?

Während die Senkwehen und die Übungswehen sich nicht auf den Muttermund auswirken, öffnen die Geburtswehen den Muttermund und verkürzen den Gebärmutterhals.

Eröffnungswehen – 1. Phase der Geburtswehen

Mit den Eröffnungswehen beginnen die Geburtswehen – sie eröffnen in der sogenannten Eröffnungsphase die Geburt.

Eröffnungswehen sind regelmäßig wiederkehrende Geburtswehen, die an Stärke und Häufigkeit zunehmen. Ihre Aufgabe ist es den Muttermund zu öffnen – sie enden nach der vollständigen Öffnung des Muttermundes von etwa 10 Zentimeter und werden dann von den Presswehen abgelöst. Die Eröffnungswehen werden in der Regel als sehr schmerzhaft empfunden und treten gegen Ende in einem Abstand von zwei bis drei Minuten auf. Sie dauern zwischen 60 und 90 Sekunden an. Die Eröffnungswehen werden von den meisten Schwangeren als die schmerzhaftesten Geburtswehen beschrieben, da sie am längsten andauern.

Presswehen – 2. Phase der Geburtswehen

Die Presswehen treten in der zweiten Phase – der sogenannten Austreibungsphase – der Geburt auf.

Die Presswehen sind die stärksten Geburtswehen, werden aber in der Regel erträglicher als die Eröffnungswehen empfunden. Die Presswehen schieben Ihr Baby durch das Becken und die Scheide. An dieser Phase dürfen Sie sich aktiv durch das Pressen beteiligen, mit jeder Presswehe schieben Sie Ihr Kind weiter durch das Becken in Richtung Scheidenausgang. Bei manchen Frauen kommt es in dieser Phase der Geburt zum Dammriss, oder es wird durch den Arzt vorbeugend ein Dammschnitt vorgenommen.

Nachgeburtswehen – 3. Phase der Geburtswehen

Etwa 10 bis 30 Minuten nach der Geburt setzten die Nachgeburtswehen in der sogenannten Endphase ein.

Sie lösen die Plazenta ab und stoßen diese als sogenannte „Nachgeburt“ aus. Die Nachgeburtswehen werden von den meisten Frauen als nicht schmerzhaft empfunden.

Nachwehen

Die Nachwehen treten in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt  – im sogenannten Wochenbett auf.

Die Nachwehen unterstützen die Rückbildung der Gebärmutter und die Blutstillung. Unterstützt – und dadurch deutlich schmerzhafter – werden die Nachwehen durch das Stillen. Der wehenfördernde Effekt wird verstärkt durch den Reiz an der Brustwarze – bei dem Oxytocin freigesetzt wird. Die stärkeren Nachwehen haben den Vorteil, dass sich die Gebärmutter bei Frauen die Stillen schneller zurückbildet. Zweit- oder Mehrgebärende haben in der Regel stärkere Nachwehen als Erstgebärende.

So unterscheiden Sie Geburtswehen von Übungswehen

Platzt die Fruchtblase, sollten Sie sich auf jeden Fall ins Krankenhaus begeben oder Ihre Hebamme verständigen. Unabhängig ob Sie Geburtswehen spüren oder nicht.

Insbesondere bei der ersten Schwangerschaft fragen sich viele Frauen, wie sie die Geburtswehen von den Übungswehen unterscheiden können?

Um das herauszubekommen gibt es einen einfachen Hebammentrick: Legen Sie sich einfach in die warme Badewanne. Übungswehen oder Senkwehen hören in der Regel auf, wenn Sie sich im warmen Wasser der Badewanne entspannen. Werden die Wehen aber stärker und regelmäßiger, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Geburtswehen. Sie sollten dann Ihre Geburtsklinik aufsuchen oder Kontakt zu Ihrer Hebamme aufnehmen.

Keine Angst vor falschem Alarm!

Falls Sie sich zu früh oder gar umsonst auf den Weg ins Krankenhaus gemacht haben sollten, ist das kein Problem. Die Hebamme überprüft mit einem CTG und einer Tastuntersuchung, ob und wie weit sich Ihr Muttermund schon geöffnet hat, und ob es sich um Geburtswehen handelt. Mehr als das Sie wieder nach Hause geschickt werden, kann ja nicht passieren.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 25.05.2021