Betreuung von Kleinkindern: Das Au-pair

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Kindernamen

Gastfamilie werden

Unter einem Au-pair-Jahr versteht man allgemein ein Kulturaustauschprogramm. Es bedeutet, dass Mädchen und Jungen als Kinderbetreuer ins Ausland gehen und dort bei einer Gastfamilie im Haus wohnen. Die Gastfamilie bietet dem Au-pair eine kostenlose Unterkunft und etwas Taschengeld.

Im Gegenzug kümmert sich dieses um die Kinderbetreuung und erledigt leichte Tätigkeiten im Haushalt. Ziel des Kulturaustauschprogramms ist der unmittelbare Kontakt des Au-pairs über die Gastfamilie mit der Sprache und Kultur eines anderen Landes. Daher lebt es als weiteres Familienmitglied bei der Familie mit Kind(ern). Wer als Gastfamilie ein Au-pair anstellen möchte, muss sich vorab um verschiedene Dinge kümmern. Gastfamilie für ein Au-pair kann im Grunde jede Familie mit einem oder mehreren Kindern unter 18 Jahren werden. Vor allem in Familien mit mehreren Kindern – und wenn die Eltern zusätzlich ganztags arbeiten – kann ein Au-pair Entlastung bieten. Dann ist es der erste Ansprechpartner für die Kinder, wenn Mutter und Vater noch arbeiten oder aus einem anderen Grund außer Haus sind.

Das Au-pair kann die Familie bei der Kinderbetreuung und bei leichten Aufgaben im Haushalt unterstützen. Ein bis zwei Tage pro Woche sollte das Au-pair von der Arbeit freigestellt sein. Außerdem kann es mehrere Stunden wöchentlich an einem Sprachkurs teilnehmen. Insgesamt darf das Au-pair nicht mehr als 6 Stunden täglich und 30 Stunden pro Woche arbeiten.

Vermittlung

Gastfamilien können sich auf verschiedenen Wegen auf die Suche nach einem Au-pair machen. Zum einen können sie sich bei einer Agentur registrieren lassen, die die Suche für sie übernimmt. Zum anderen können sich die Familien privat umschauen oder auf verschiedenen Internetportalen. Die Suche auf den Portalen funktioniert gemäß einem „Gesucht-Gefunden-Schema“. Familien haben die Möglichkeit Gesuche aufzugeben und sich mit einem detaillierten Profil zu präsentieren. Sie können von Au-pairs und auch Agenturen kontaktiert werden oder selber nach einem passenden Au-pair suchen. Sollte sich die Familien für ein privat registriertes Au-pair entscheiden, besteht dennoch die Möglichkeit die kostenpflichtige Unterstützung einer Partner-Agentur bei der Abwicklung der Formalitäten in Anspruch zu nehmen. Angemeldete Familien finden für diese Zwecke in ihrem Konto einen Vermittlungsservice, der das Vergleichen von Angeboten vereinfacht. Die Suche über Aupairnet24.com hat verschiedene Vorteile: Au-pair und Familie können sich selbst suchen und finden und sie können sich vorab reichlich mittels Nachrichten über ihre Persönlichkeit, Vorlieben, Erfahrungen etc. austauschen. Vor allem bei Sprachbarrieren ist das Schreiben über eine Nachrichtenfunktion einfacher als Telefonieren. Skype-Interviews und Telefonate können anschließend als zweiter Schritt angegangen werden.

Voraussetzungen als Familie

Um Gastfamilie werden zu können, muss mindestens ein Kind in der Familie wohnen. Darüber hinaus sollte sich die Familie darauf einstellen, dass das Au-pair ein Jahr als festes Mitglied bei der Familie wohnen wird. Das Au-pair muss in Deutschland mindestens 18 Jahre alt sein. Wenn sich eine Familie privat ein Au-pair sucht, sollte sie unbedingt darauf achten.

Kosten für Gastfamilien

Die Aufnahme eines Au-pairs in die Familie ist mit einigen Kosten verbunden. Es ist zwar verhältnismäßig wenig, aber jede Familie sollte vorab prüfen, ob sie sich ein Au-pair leisten kann. Zu rechnen ist mit einem monatlichen Taschengeld von etwa 250 Euro. Hinzu kommt eine Versicherung – die Familie muss das Au-pair kranken- und unfallversichern – in Höhe von etwa 30 bis 55 Euro. Außerdem sind mit Verpflegungskosten von etwa 250 Euro zusätzlich zu rechnen. Die meisten Au-pairs besuchen in dem Gastland einen Sprachkurs. Die Familie ist nicht dazu verpflichtet, diesen zu bezahlen. Auch die finanzielle Beteiligung an Reisekosten ist der Familie freigestellt. Sofern das Au-pair aus einem Nicht-EU-Land kommt, benötigt es ein Visum, dessen Kosten die Gastfamilie übernehmen sollte. Der Lohn für das Au-pair kann unter der Rubrik haushaltnahe Dienstleistungen von der Steuer abgesetzt werden. Die andere Hälfte kann bei den Kinderbetreuungskosten angerechnet werden. Das gilt jedoch nur, wenn der Lohn auf ein Konto des Au-pairs überwiesen wird. Barzahlungen werden nicht berücksichtigt.

Die einzelnen Schritte

Der erste Schritt, um ein passendes Au-pair für Ihre Familie zu finden, ist es, die Zahl der Anwärter für die Position zu beschränken. Vergessen Sie nicht: Das Au-pair wird für einige Monate oder sogar länger ein Teil Ihrer Familie sein. Deswegen sollte die Entscheidung für ein  passendes Au-pair nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Hier sind die einzelnen Schritte noch einmal kurz aufgelistet:

  • Interviews mit den verschiedenen Au-pairs führen. Wenn es persönlich nicht möglich ist, dann wäre ein Videoanruf die beste Alternative. Die Familien sollten vorab alle Fragen vorbereiten und viel über ihre eigene Familie erzählen.
  • Referenzen überprüfen / Polizeiliches Führungszeugnis.
  • Übereinkunft über Arbeitszeiten und Ferien.
  • Sich über die Höhe des Taschengeldes pro Woche/Monat einigen.
  • Au-pair-Vertrag ausarbeiten.
  • Sich über Flugdaten einig werden und dem Au-pair beim Buchen helfen.
  • Sich darüber informieren, ob das Au-pair ein Visum braucht und ihm gegebenenfalls dabei helfen.
  • Überprüfen, ob das Au-pair eine Versicherung braucht und diese unter Umständen abschließen.
  • Überprüfen, ob das Au-pair in Ihrem Land Steuern zahlen müsste und ob das Au-pair damit rechnet/es in Kauf nimmt.
  • Das neue Au-pair in seinem neuen Heim herzlichst willkommen heißen.

Bitte beachten Sie: Der Vermittlungsablauf ist von Agentur zu Agentur unterschiedlich. Daher fungieren die hier einsehbaren Informationen lediglich als Anhaltspunkte. Weitere Informationen zum Thema Au-pair erhalten sie unter www.betreut.de/aupair

Gast Autor
Autor: Gast Autor
Aktualisiert am: 22.03.2021