Wassergeburt

Geburt

schwangere

Vor- und Nachteile für Mama und Baby

Eine sanfte Geburt im Wasser - den Wunsch, ihr Baby durch eine Wassergeburt zur Welt zu bringen, haben etwa 25 Prozent aller Schwangeren.

Nimmt man den Begriff Wassergeburt wörtlich, so verbringt die Frau bei einer Wassergeburt die gesamte Zeit der Geburt in einem mit warmen Wasser gefüllten Geburtsbecken – das Baby kommt unter Wasser zur Welt. Nur sehr wenige Frauen verbringen alle Phasen der Geburt im Wasser. Besonders in der Eröffnungsphase der Geburt kann das warme Wasser allerdings sehr entspannend wirken. Viele Frauen testen auch am Anfang der Geburt im Wasserbecken, ob eine Wassergeburt letztendlich für sie in Frage kommt.

Um Ihre Entscheidung zu erleichtern, haben wir für Sie die Vor- und Nachteile, sowie die Voraussetzungen zusammengefasst.

Wo

  • in der Klinik
  • bei einer ambulanten Geburt
  • im Geburtshaus
  • bei einer Hausgeburt

Außerhalb der Klinik sollten Sie den eventuellen Wunsch einer Wassergeburt beim ersten Gespräch mit der Hebamme äußern. Den Checklistenpunkt „Hebamme suchen“ finden Sie auch in unserer großen Schwangerschaftscheckliste zum Abhaken. Nicht alle Geburtshäuser haben die Möglichkeit den Gebärenden eine Geburtswanne anzubieten. Desweiteren unterstützen auch nicht alle betreuenden Hebammen einer Hausgeburt die Wassergeburt, beziehungsweise haben die Möglichkeit den Frauen eine Geburtswanne zur Verfügung zu stellen. Falls Sie sich noch unsicher sind, ob eine Wassergeburt für Sie der richtige Weg ist, Ihr Kind zur Welt zu bringen, dann sprechen Sie doch das Thema einfach bei Ihrem Geburtsvorbereitungskurs an. Vielleicht gibt es dort die eine oder andere Mama, die schon Erfahrungen mit einer Wassergeburt gesammelt hat und diese gerne mit Ihnen teilt.

Teilweise bieten auch die Hebammenpraxen spezielle Vorbereitungskurse oder ergänzende Kurse zur Geburtsvorbereitung auf eine Wassergeburt an.

Voraussetzungen

  • Wassergeburt nur möglich ab der 38. SSW
  • keine Beckenendlage des Kindes
  • normale Kindsentwicklung
  • risikofreie Schwangerschaft (keine Blutungen in den letzten Schwangerschaftswochen, keine Schwangerschaftsdiabetes, …)
  • keine Mehrlingsgeburt
  • keine Infektionen der werdenden Mama mit HIV oder Hepatitis

Vorteile für Mama und Baby

  • das warme Wasser in der Geburtswanne trägt zur Entspannung der werdenden Mama bei
  • zwischen verschiedenen Geburtspositionen kann leicht hin und her gewechselt werden
  • Schmerzen und Druckgefühl werden im Wasser weniger stark wahrgenommen, dadurch sind weniger Schmerzmittel notwendig
  • insgesamt ist die Geburtsdauer kürzer
  • Frauen, die im Wasser gebären, benötigen seltener einen Dammschnitt
  • es gibt weniger Dammrisse
  • weniger Geburtsstress für Ihr Baby, da es kaum einen Temperaturunterschied zwischen dem Fruchtwasser und warmen Wasser in der Geburtswanne spürt

Insgesamt gesehen ist eine Wassergeburt die sanfteste Geburtsmethode, sowohl für die werdende Mama, als auch für ihr Baby.

Nachteile

  • bei einer Wassergeburt ist keine PDA möglich
  • der Dammschutz durch die Hebamme ist im Wasser nicht im gleichen Maße möglich wie „an Land“
  • in einem Notfall, der außerhalb der Geburtswanne behandelt werden muss, vergeht wertvolle Zeit – die Ärzte und Hebammen können nicht so schnell eingreifen, wie im Kreißsaal
  • die möglichen hygienischen Maßnahmen sind bei einer Wassergeburt nicht so hoch, wie bei einer Geburt „an Land“ – damit erhöht sich das Infektionsrisiko
Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021