Kriterien für eine Risikoschwangerschaft

Schwangerschaft

Schwangere mit Bauch

Was bedeutet die Einstufung?

Sie sind unsicher, weil Ihre Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft wurde? Alle Schwangeren bei denen es zu möglichen Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt kommen kann und / oder bei denen das Risiko für eine kindliche Störung besteht, werden durch ihren Frauenarzt als Risikoschwangere eingestuft.

Der Fragenkatalog zur Einstufung einer Risikoschwangerschaft wurden in den letzten Jahren stetig erweitert, sodass sich heutzutage drei von vier Schwangeren mit dem Thema Risikoschwangerschaft auseinandersetzen müssen.

Was bedeutet die Einstufung als Risikoschwangerschaft?

Die Einstufung als Risikoschwangerschaft bedeutet nicht automatisch, dass es zu Komplikationen in der Schwangerschaft kommen muss. Durch intensive Schwangerschaftsvorsorge und Überwachung können die meisten Risiken minimiert werden und die Schwangerschaften verlaufen in der Regel normal.

Was ist anders bei einer Risikoschwangerschaft?

Eine Risikoschwangerschaft wird im Mutterpass vermerkt. Risikoschwangere bekommen neben den in den Mutterschutzrichtlinien festgelegen Untersuchungen zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen und Test von der Krankenkasse bezahlt.

  • zusätzliche und regelmäßige Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen
  • Ersttrimesterscreening mit Nackentranzparenzmessung
  • eine eventuell notwendige Fruchtwasseruntersuchung
  • zusätzliche CTG Untersuchungen

Den Überblick bewahren Sie ganz einfach mit unserer umfangreichen Schwangerschaftscheckliste. Monat für Monat haben wir alle wichtigen Vorsorgetermine, Untersuchungen, Formalitäten und Anschaffungen für Sie zusammengefasst. Was Sie erledigt haben können Sie ganz einfach abhaken. Probieren Sie es aus.

Wie wird eine Risikoschwangerschaft festgestellt?

Schon bei der Erstuntersuchung in der Frühschwangerschaft wird Sie Ihr Frauenarzt anhand von Fragebögen nach Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand fragen und schauen, ob Ihre Schwangerschaft beispielsweise auf Grund Ihres Alters oder bestimmter Vorerkrankungen als Risikoschwangerschaft eingestuft wird. Treten erst im späteren Schwangerschaftsverlauf Risikofaktoren wie beispielsweise eine falsche Kindslage oder Schwangerschaftsdiabetes auf kann der Arzt Sie jederzeit als Risikoschwangere einstufen und wird dies auch in Ihrem Mutterpass vermerken. In den meisten Fällen ist es eine Kombination verschiedener Risiken die zu einer Einstufung als Risikoschwangerschaft führen.

25 Kriterien für eine Risikoschwangerschaft

  1. bei Erstgebärenden über 35 Jahren
  2. bei Erstgebärenden unter 18 Jahren
  3. bei Spätgebärenden über 40 Jahren
  4. bei Vielgebärenden über 4 Geburten
  5. bei einer Rhesus-Unverträglichkeit zwischen Mama und Baby (Rhesus-Inkompatibilität)
  6. bei Blutarmut (Anämie)
  7. bei chronischen Krankheiten wie beispielsweise Diabetes, Asthma, Epilepsie, Herz- Kreislauferkrankungen, Nieren- und Schilddrüsenerkrankungen, Hepatitis
  8. bei einer Gestose („Schwangerschaftsvergiftung“)
  9. bei einer Schwangerschaftsdiabetes
  10. bei Bluthochdruck in der Schwangerschaft
  11. bei einer Gebärmutterhalsschwäche (Cervixinsuffizienz)
  12. bei Gerinnungsstörungen (z.B. Faktor-V-Mutation)
  13. bei Erberkrankungen in der Familie
  14. bei Übergewicht der Mama
  15. bei einer Mehrlingsschwangerschaft
  16. bei falscher Kindslage (Beckenendlage (BEL) /Quer- oder Steißlage)
  17. bei einem verzögerten Wachstum oder bei einem abnorm großen Baby
  18. bei einer vorangegangenen Kaiserschnitt-Geburt
  19. bei zwei oder mehr vorausgegangenen Fehlgeburten
  20. bei einer früheren Frühgeburt
  21. bei Komplikationen bei früheren Geburten
  22. bei seelischen Belastungen
  23. bei akuten Allgemeinerkrankungen oder Infektionen
  24. bei der Einnahme bestimmter Medikamente
  25. bei andauerndem Alkohol-, Nikotin- und / oder Drogenkonsum

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 22.05.2021