Ringelröteln in der Schwangerschaft

Schwangerschaft

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Eine Erstinfektion kann mitunter schwere Folgen für das Baby haben

Eine Erstinfektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. Die meisten Erwachsenen infizieren sich bereits im Kindesalter mit dem Parvovirus B19, durch den die Ringelröteln hervorgerufen werden.

Dieser Artikel ist Bestandteil unserer großen und umfangreichen Schwangerschaftscheckliste.

Zur Checkliste

Die Ringelröteln zählen zu den Kinderkrankheiten. Hatten Sie bereits Ringelröteln im Kindes- oder Erwachsenenalter, hat Ihr Körper in der Regel Antikörper gebildet, die Sie vor einer erneuten Infektion schützen.

Der Parvovirus bevorzugt Zellen des blutbildenden Systems; er befällt Zellen die rote Blutkörperchen (Erythrozyten) bilden. Nachdem sich das Parvovirus in der Zelle vermehrt hat, zerstört er diese. Eine Infektion mit Ringelröteln kann gerade bei Erwachsenen symptomlos und ohne den charakteristischen girlandenartigen Hautausschlag und den grippeähnlichen Symptomen verlaufen.

Übertragung

Die Übertragung von Ringelröteln erfolgt über die sogenannte Tröpfcheninfektion sowie den direkten Kontakt beispielsweise beim Hände schütteln. Die Inkubationszeit beträgt 6 bis 18 Tage.

Mögliche Folgen

Bei etwa einem Drittel der Erstinfektionen mit Ringelröteln in der Schwangerschaft wird das Virus – unabhängig von der Schwangerschaftswoche – über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen.

Das Virus befällt beim ungeborenen Baby vor allem die blutbildenden Zellen in der Leber und im Knochenmark. Die Folge ist eine starke Verringerung der roten Blutkörperchen verbunden mit einer Anämie (Blutarmut). Begleitet wird die Verringerung der Blutkörperchen in etwa 10% dieser Fälle mit größeren Flüssigkeitsansammlungen (Hydrops fetalis) im Körper – diese können wiederum zu einer Fehlgeburt führen. Ein Abfall der Herzleistung oder die Ansammlung von Bauchwasser sind weitere mögliche Folgen einer Erstinfektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft.

Antikörpersuchtest

Ein Bluttest vor oder am Anfang der Schwangerschaft kann Ihnen Aufschluss darüber geben, ob Sie bereits an Ringelröteln vor der Schwangerschaft erkrankt sind und Antikörper im Blut haben. Den Checklistenpunkt „Röteln-HAH-Test“ finden Sie auch in unserer großen Schwangerschaftscheckliste zum Abhaken. Da der Test auf Antikörper gegen Ringelröteln nicht Bestandteil der Mutterschutzrichtlinien ist, werden die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Kosten für den Test betragen zwischen 15 und 40 Euro.

Behandlung

Sollten Sie dennoch in den Kontakt mit einer mit Ringelrötelninfizierten Person gekommen sein, sollten Sie schnellstmöglich Ihren Arzt aufsuchen, um mit ihm die weitere Schritte zu besprechen:

  • Antikörpersuchtest (IgG- und IgM-Antikörper)
  • Kontrolle durch wöchentliche Ultraschalluntersuchungen / Doppler
  • bei Infektionen (Hydrops fetalis) Bluttransfusionen über die Nabelschnur
  • Fruchtwasseruntersuchung
  • die Einnahme von Immunglobulin kann möglicherweise eine Erkrankung verhindern

Vorbeugende Maßnahmen

Die Ringelröteln zählen zu den Kinderkrankheiten und werden vor allem von Kindern übertragen. Um sich vor Ringelröteln in der Schwangerschaft zu schützen, sollten Sie besonders beim Kontakt mit Kindern vorsichtig sein. Besonders gefährdet sind schwangere Erzieherinnen in den Kindergärten und Schulen.

Impfung gegen Ringelröteln

Eine Impfung gegen Ringelröteln in der Schwangerschaft gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021