Betreuung von Kleinkindern: Der Waldkindergarten

Kleinkind

Barfuss

Die Idee und das pädagogische Konzept

Der Waldkindergarten oder auch Naturkindergarten ist eine pädagogische „Einrichtung“ bei der Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren außerhalb fester Gebäude betreut werden. Die Kinderbetreuung findet in der Regel im Wald statt.

Im Waldkindergarten sind die Kinder das ganze Jahr über im Freien. Die Betreuungszeiten liegen täglich (in der Regel) zwischen vier und sechs Stunden. Die Idee und das pädagogische Konzept zur Kinderbetreuung in der freien Natur stammt aus Dänemark.

Konzept

Eine Gruppe besteht aus circa 20 Kindern und wird von circa zwei ausgebildeten und erfahrenen Erzieherinnen betreut. Der Waldkindergarten folgt einem ausführlichen pädagogischen Konzept. Die Waldpädagogik verfolgt unter anderem das Ziel den Kindern den natürlichen Lebensraum der Pflanzen und Tiere näher zu bringen. Er gibt den Kindern die Möglichkeit die Natur im jahreszeitlichen Rhythmus zu erleben und die Naturerscheinungen zu beobachten. Es gibt keine vorgefertigten Spielsachen im eigentlichen Sinn. Der Fokus liegt vielmehr auf einer naturnahen Erziehung ohne vorgefertigte Materialien – den Kindern stehen die Materialien der Natur zur Verfügung. Das fördert die Kreativität und regt die Phantasie der Kinder an. Das ausgelassene und witterungsunabhängige Spiel im Freien stärkt das Immunsystem und fördert eine gesunde körperliche Entwicklung. Eine kleine, beheizbare Unterkunft – beispielsweise ein Bauwagen –  steht lediglich für extreme Witterungsbedingungen zur Verfügung. Ein Mobiltelefon, eine Erste-Hilfe-Ausrüstung sowie Waschwasser und Wechselsachen sind für die Erzieherinnen immer griffbereit.

Varianten

Eine Variante des Waldkindergartens ist der sogenannte integrierte Waldkindergarten. In einem Regelkindergarten verlagert sich der Kindergartenalltag für jeweils eine Gruppe in die freie Natur. Nach ca. 1 bis 2 Monaten wechseln die Gruppen. Es gibt auch verschiedene Mischformen – beispielsweise verbringen die Kinder nur die Vormittage im Wald und sind ab Mittag in einem Regelkindergarten untergebracht oder es gibt einen festen Waldtag pro Woche an dem die Kinder unabhängig vom Wetter den ganzen Tag im Freien verbringen.

Die übliche Rechtsform eines Waldkindergartens ist der eingetragene Verein (e.V.). Finanziell trägt sich der Waldkindergarten durch staatliche Zuschüsse, Spenden und die Elternbeiträge.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 15.03.2021