Hashimoto in der Schwangerschaft

Schwangerschaft

Vorsorge

Die Autoimmunerkrankung Thyreoiditis ist eine Schilddrüsenentzündung

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Schilddrüsenentzündung und zählt zu den Autoimmunerkrankungen – eine Erkrankung an Hashimoto ist chronisch und hat eine Schilddrüsenunterfunktion zur Folge.

Die Behandlung von Hashimoto in der Schwangerschaft ist sehr wichtig, da eine länger andauernde Schilddrüsenunterfunktion zu einer verminderten Intelligenz beim ungeborenen Baby führen kann. Um Risiken zu vermeiden ist sind engmaschige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt und Internisten während der Schwangerschaft nötig. Dabei sollten die Schilddrüsenwerte alle drei bis vier Schwangerschaftswochen bestimmt werden. Erfahren Sie in unserer umfangreichen Checkliste für die Schwangerschaft, welche weiteren Vorsorgeuntersuchungen Monat für Monat durchgeführt werden. Haken Sie erledigte Untersuchungen auf der Schwangerschaftscheckliste einfach ab, behalten Sie so ganz einfach den Überblick.

Ausgelöst wird Hashimoto durch das körpereigene Immunsystem: Die Schilddrüse produziert nicht mehr genügend Schilddrüsenhormone und es kommt zu einer Schilddrüsenunterfunktion. In Deutschland leiden etwa sechs Prozent der Bevölkerung an Hashimoto. Die Erkrankung tritt am häufigsten zwischen dem dreißigsten und fünfzigsten Lebensjahr auf. Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer. In vielen Fällen verursacht Hashimoto keine Schmerzen, deshalb bleibt die Krankheit nicht selten lange Zeit unbemerkt.

Was genau die Erkrankung auslöst, ist bisweilen noch unerforscht, dennoch kann man davon ausgehen das eine Veranlagung bereits in den Genen liegt. Hashimoto ist derzeit nicht heilbar.

Behandlung

Mit spezielle Schilddrüsenhormonen kann jedoch die Schilddrüsenunterfunktion ausgeglichen werden und damit die Symptome beseitigt werden.

Risiken

  • An Hashimoto erkrankte Frauen haben in der Regel eine eingeschränkte Fruchtbarkeit.
  • Schwangere haben durch die Schilddrüsenunterfunktion ein erhöhtes Risiko (Risikoschwangerschaft) ihr Baby durch eine Fehl- oder Totgeburt zu verlieren.
  • Ein weiteres Risiko ist eine Frühgeburt oder eine Missbildung des Kindes.

Typische Symptome

  • Müdigkeit
  • frösteln, kälteempfindlich
  • Gewichtszunahme
  • Verdauungsstörungen
  • Motivationslosigkeit
  • depressive Verstimmungen / extreme Stimmungsschwankungen

Risiken für das ungeborene Baby

Der TSH–Rezeptor Antikörperspiegel sollte bei Frauen die an Hashimoto erkrankt sind bereits vor einer Schwangerschaft bestimmt werden. Da es möglich ist, dass der TSH–Rezeptor Antikörper (TRAK) während der Schwangerschaft über die Plazenta in die Schilddrüse des Babys gelangt, ist eine erneute Bestimmung des TSH–Rezeptor Antikörperspiegels zwischen der 22. SSW und 26. SSW nötig. Ist der Wert zwischenzeitlich angestiegen, sind weitere Kontrollen zwingend notwendig. Das ungeborene Baby sollte dann engmaschig mittels Ultraschalluntersuchungen und Doppler überwacht werden. Die Übertragung der Antikörper kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion beim Baby führen, die unter anderem Entwicklungsstörungen zur Folge haben können.

Für die Entwicklung und Gesundheit des ungeborenen Kindes ist eine gute Einstellung der Schilddrüsenhormone sehr wichtig. Eine medikamentöse Behandlung von Hashimoto in der Schwangerschaft ist bei richtiger Dosierung und Anwendung ungefährlich. Die Schilddrüsenhormone werden nur in sehr geringem Maße über die Plazenta auf das Baby übertragen.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021