Plazenta praevia

Geburt

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Die Lage der Plazenta entscheidend für den Geburtsverlauf

Eine Plazenta praevia ist eine Fehllage der Plazenta (Mutterkuchen). Bei einer Plazenta praevia befindet sich die Plazenta nicht seitlich oder am oberen Rand, sondern haftet im unteren Bereich der Gebärmutter. Durch diese Position kann die Plazenta einen Teil oder den sogar den kompletten Muttermund überdecken und somit den Geburtskanal blockieren.

Eine vaginale Geburt ist bei einer Plazenta praevia totalis und bei einer Placenta praevia partialis ausgeschlossen. Bei diesen beiden Formen muss das Baby per Kaiserschnitt entbunden werden. Eine Plazenta praevia tritt etwa bei einer von zweihundert Schwangeren auf.

Symptome und Diagnose

Häufig sind Blutungen in der Schwangerschaft, die im letzten Drittel auftauchen ein Anzeichen für eine Plazenta praevia. Diese Blutungen können durchgehend auftreten oder in regelmäßigen Abständen wieder kommen. Es kann aber auch sein, dass sich eine Plazenta praevia entwickelt und sich keine Anzeichen zeigen. Ab der Vorsorgeuntersuchung in der 28. Schwangerschaftswoche überprüft der Frauenarzt routinemäßig die Lage der Plazenta. Spätestens dann würde man eine Plazenta praevia entdecken und den Ablauf der Geburt planen. Erfahren Sie in unserer umfangreichen Checkliste, welche weiteren Vorsorgeuntersuchungen Monat für Monat durchgeführt werden. Haken Sie erledigte Untersuchungen auf der Schwangerschaftscheckliste einfach ab und behalten Sie so ganz einfach den Überblick.

Bei Blutungen in der Schwangerschaft sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen zu finden und eventuell nötige Schritte einzuleiten. Falls Ihr Frauenarzt sie im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel darauf hinweist, dass Ihre Plazenta nicht seitlich oder im oberen Bereich der Gebärmutter sitzt, sondern Nahe des Muttermundes, müssen Sie nicht sofort die Diagnose Plazenta praevia befürchten. In der Regel wandert die Plazenta mit dem größer werden Ihres Babys seitlich nach oben und damit weg vom Muttermund. Aber auch Schwangere mit der Diagnose Plazenta praevia haben in der Regel einen normalen Schwangerschaftsverlauf. Das Baby wird weiterhin gut über die Plazenta versorgt.

Welche Formen gibt es?

Es gibt insgesamt vier verschiedene Formen der Plazenta praevia. Dabei ist die Lage der Plazenta entscheidend für den Geburtsverlauf – sie entscheidet, ob eine vaginale Geburt möglich ist oder ein Kaiserschnitt gemacht werden muss.

  • Tiefer Sitz der Plazenta – ein Teil der Plazenta befindet sich im unteren Bereich der Gebärmutter ohne diesen zu berühren – eine vaginale Geburt ist möglich
  • Placenta praevia marginalis – ein Teil der Plazenta berührt den Muttermund ohne diesen zu verdecken – eine vaginale Geburt ist möglich
  • Placenta praevia partialis – ein Teil der Plazenta bedeckt den Muttermund – eine vaginale Geburt ist nicht möglich, es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden
  • Placenta praevia totalis – die Plazenta bedeckt vollständig den Muttermund – eine vaginale Geburt ist nicht möglich, es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden

Risikofaktoren und Ursachen

Die genauen Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Mediziner und Forscher haben jedoch festgestellt das Schwangere mit folgende Kriterien häufiger eine Plazenta praevia hatten:

  • Viel- und Mehrgebärende
  • Schwangere die bereits eine Plazenta praevia hatten
  • Schwangere mit Kaiserschnitten
  • Schwangere mit Fehlgeburten
  • bei vorangegangenen Ausschabungen
  • Schwangere mit einer manuellen Plazentalösung (wenn sich die Plazenta bei einer vorherigen Geburt nicht von alleine gelöst hat, sondern operativ entfernt werden musste)
  • Raucherinnen
  • Frauen ab 35 Jahren

Behandlung

Die Behandlung hängt von der Form ab und von Ihrer Schwangerschaftswoche. Haben Sie keine Blutungen im letzten Schwangerschaftsdrittel, wird Ihnen ihr Frauenarzt in der Regel zu Ruhe und keiner körperlich schweren Anstrengung raten – auch Stress sollten Sie unbedingt vermeiden.

Bei Blutungen werden Sie in der Regel in ein Krankenhaus zur Überwachung der Blutung eingewiesen. Können die Blutungen durch Bettruhe nicht gestoppt werden, und ist das Kind reif genug, wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. Bei Babys die noch zu jung sind, wägen die Ärzte eine eventuelle Lungenreife – Prophylaxe ab. Bei stärker werdenden Blutungen oder Frühwehen wägen die Ärzte die Chancen und Risiken ab und entscheiden sich im Notfall für einen sofortigen Kaiserschnitt.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021