Entbindung im Krankenhaus: Die richtige Geburtsklinik finden!

Geburt

Schwangere Frau mit Baby

Checkliste und Fragenkatalog

Die meisten Babys kommen im Krankenhaus auf die Welt - so können bei eventuellen Komplikationen während der Geburt die Ärzte sofort eingreifen. Eine Geburt im Krankenhaus garantiert Mutter und Baby eine gute medizinische Versorgung während der Geburt und im Wochenbett.

Dieser Artikel ist Bestandteil unserer großen und umfangreichen Schwangerschaftscheckliste.

Zur Checkliste

Viele Krankenhäuser haben im Laufe der letzten Jahre ihre Kreißsäle modernisiert und liebevoll gestaltet – die richtige Geburtsklinik finden – ist dennoch nicht einfach. Die Hebammen und Ärzte sind sehr bemüht den werdenden Eltern eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und Ihnen persönliche Wünsche soweit es möglich ist zu erfüllen. Fast alle Geburtskliniken bieten mittlerweile ein- bis zweimal im Monat einen Informationsabend mit einer Besichtigung von Kreißsaal und Wochenstation an. Sprechen Sie während der Besichtigung mit den Hebammen und oder dem Arzt über die verschieden ausgestatteten Kreißsäle und Möglichkeiten Ihr Baby auf die Welt zu bringen.

Schauen Sie sich frühzeitig verschiedene Geburtskliniken an. Eine Anmeldung zur Geburt wird in vielen Krankenhäusern gewünscht und ist in der Regel ab der 20. Schwangerschaftswoche möglich. Den Checklistenpunkt „Geburtsklinik anmelden“ finden Sie auch in unserer großen Schwangerschaftscheckliste zum Abhaken und Abspeichern.

Im persönlichen Gespräch können Sie Ihre Fragen rund um die Geburt klären. Alle wichtigen Informationen über Sie und den Verlauf Ihrer bisherigen Schwangerschaft werden abgespeichert und stehen am Tag der Geburt zur Verfügung. So bleibt es Ihnen erspart am Tag der Geburt eventuell unter Schmerzen lästige Routinefragen zu beantworten. Natürlich lehnt Sie kein Krankenhaus ab, wenn Sie am Tag der Geburt mit Wehen im Kreißsaal erscheinen.

In den wenigsten Fällen erfüllt eine Geburtsklinik alle gewünschten Anforderungen. Ein paar Abstriche in puncto Ihrer Vorstellungen und Wünsche müssen Sie leider fast immer machen.

Falls für Sie mehrere Kliniken in Fragen kommen, verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl. Wie fanden Sie die Stimmung beim Informationsabend? Wurden all Ihre Fragen freundlich und mit Geduld beantwortet? Das wichtigste ist, dass Sie sich mit Ihrer Entscheidung wohl fühlen.

Fragen an die Klinik zur Geburt

  • Muss eine Hebamme mehrere Frauen betreuen?
  • Gibt es Beleghebammen?
  • Wieviele Kreißsäle gibt es und wie ist die Auslastung? (Wochenende?)
  • Welche Routineeingriffe werden durchgeführt? (auch z.B. „Banalitäten“ wie beispielsweise Rasur, Einlauf, intravenöser Zugang, Dauer CTG, …)
  • Besteht die Möglichkeit sich während der Wehen frei zu bewegen?
  • Darf Papa bei einem Kaiserschnitt mit in den OP?
  • Werden aufrechte Gebärhaltungen unterstützt?
  • Wieviel Geburten gibt es durchschnittlich pro Jahr?
  • Wieviele Dammschnitte werden im Schnitt durchgeführt?
  • Wie hoch ist die Kaiserschnitt – Quote?
  • Wie häufig sind Zangen- oder Saugglocken-Geburten?
  • Welche Schmerzmittel stehen zur Verfügung?
  • Besteht die Möglichkeit einer PDA?
  • Ist eine Wassergeburt möglich?
  • Welche Hilfsmittel stehen für die verschiedenen Geburtspositionen zur Verfügung? (Seil, Gebärhocker, Pezzibälle, runde Betten, Kletterwand)
  • Gibt es eine angeschlossene Kinderstation / Kinderintensivstation und steht ein Kinderarzt rund um die Uhr zur Verfügung? Wenn nein, in welche Kinderklinik kommt Ihr Baby im Notfall?
  • Bekommt die Mama ihr Baby nach der Geburt direkt auf den Oberkörper gelegt?
  • Darf die Mama ihr Baby direkt nach der Geburt stillen?

Fragen an die Klinik zum Wochenbett

  • Kann Mama frei entscheiden, ob und wie lange das Baby bei ihr ist? (24h Rooming-In)
  • Haben alle Zimmer ein eigenes Bad?
  • Wird das Stillen gefördert?
  • Gibt es ein separates Stillzimmer auf der Wochenstation?
  • Gibt es speziell ausgebildete Stillberaterinnen auf der Station?
  • Stehen Familienzimmer zur Verfügung?
  • Gibt es flexible Besuchszeiten für den Papa?
  • Gibt es auch Einzelzimmer für Mama und Baby?

Ambulante Geburt

Gibt es die Möglichkeit einer ambulanten Geburt?

Ist nach der Geburt bei Mama und Baby alles in Ordnung, so besteht in vielen Geburtskliniken die Möglichkeit nach ein paar Stunden das Krankenhaus wieder zu verlassen. Falls Sie sich für eine ambulante Geburt im Krankenhaus entscheiden, sollten Sie sich frühzeitig um eine Nachsorgehebamme und einen Kinderarzt kümmern. Während die U1 direkt nach der Geburt im Krankenhaus gemacht wird, brauchen Sie für die nächste U-Untersuchung zwischen dem 3. und 10. Lebenstag bereits einen Kinderarzt.

Weitere Kriterien zur Klinikauswahl

  • Wie lange dauert die Anfahrt zur Geburtsklinik?
  • Welche Erfahrungen haben andere Mütter in der Geburtsklinik (Kreißsaal und Wochenstation) gemacht?
  • Hat die Geburtsklinik einen guten Ruf?
  • Bietet die Geburtsklinik einen Informationsabend an?
Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 14.04.2021