Dammriss

Geburt

Schwangere Frau mit Baby

Tipps zur Vorbeugung und Geburtsvorbereitung

Viele Frauen haben Angst, dass es während der Geburt Ihres Babys zu einem Dammriss kommt. Bei einem Dammriss reißt das Gewebe zwischen Scheide und After infolge der starken Dehnung und des Drucks während der Geburt.

Schon während der Schwangerschaft können Sie Ihren Damm gezielt auf die Geburt vorbereiten, um die Durchblutung und Elastizität des Dammes zu stärken und so einem möglichen Dammriss vorzubeugen. Sie finden die Checklistenpunkte „Dammmassageöl“ und „Himbeerblättertee“ und viele weitere auf unserer großen Schwangerschaftscheckliste zum Abhaken und zum Abspeichern.

Dammmassage

Mit einer regelmäßigen Dammmassage können Sie in den letzten Schwangerschaftswochen den Damm auf die Geburt vorbereiten.

  • Ab wann? – ab der 34. SSW
  • Wie oft?- drei- bis viermal wöchentlich
  • Hilfsmittel? – Pflanzenöl oder spezielles Dammmassageöl

Himbeerblättertee

Himbeerblättertee zählt zu den Klassikern der Geburtsvorbereitung. In den letzten Schwangerschaftswochen soll er die Lockerung der Beckenbodenmuskulatur und des Muttermundes bewirken und eine beruhigende Wirkung auf die werdende Mama haben.

  • Ab wann? – zwischen der 34. SSW und 36. SSW
  • Wie oft? – täglich zwei bis drei Tassen – um eine Überstimulation zu vermeiden empfehlen die meisten Hebammen eine einwöchige Pause in der 38. SSW
  • Hilfsmittel? – frischer Himbeerblättertee

Heublumendampfbad

Ergänzend zur Dammmassage und dem Himbeerblättertee empfehlen die meisten Hebammen ab der 37. SSW bis 38. SSW einmal wöchentlich ein Heublumendampfbad zur Vorbereitung auf die Geburt. Die dabei entstehenden Dämpfe entspannen und die Beckenbodenmuskulatur wird weich und geschmeidig.

Einfluss der Gebärposition

Noch immer bringen die meisten Frauen ihr Baby in der Rückenlage zur Welt. Diese Gebärposition belastet das Dammgewebe während der Geburt am stärksten. Bei einer aufrechten Gebärposition wie beispielsweise in der Hocke, im Stehen oder im Vierfüßlerstand wird der Damm dagegen entlastet.

Bei einer Wassergeburt kann sich das Gewebe entspannen, es wird weicher und dadurch dehnbarer. Daher ist eine aufrechte Gebärposition in der Geburtswanne besonders schonend für den Damm und kann einen Dammriss vermeiden.

Schweregrade

Nicht immer lässt sich ein Dammriss während der Geburt vermeiden. Kommt es zu einem Dammriss während der Geburt, so unterscheidet man vier verschiedene Schweregrade.

  • 1. Grad

Haut und Unterhaut werden leicht verletzt. Die Dammmuskulatur bleibt unverletzt.

  •  2. Grad

Haut und Unterhaut sind stark eingerissen. Die Dammmuskulatur wird bis zum äußeren Afterschließmuskel verletzt.

  • 3. Grad

Die Dammmuskulatur wird bis einschließlich des Afterschließmuskels verletzt.

  • 4. Grad

Afterschließmuskel und dessen Schleimhaut sind ebenfalls eingerissen.

Behandlung nach der Geburt

Die Behandlung ist abhängig vom Schweregrad. Ein Dammriss ersten Grades verheilt in den meisten Fällen ohne Naht. Ein Riss zweiten Grades wird direkt nach der Geburt genäht und ist vergleichbar mit der Naht von einem Dammschnitt. Bei einer Verletzung vom Damm dritten oder vierten Grades wird im ersten Schritt der Schließmuskel gesichert und danach werden die Risse schichtweise genäht.

Behandlung im Wochenbett

In den meisten Fällen kommt es nach einem Dammriss zu keinen weiteren Komplikationen. Dennoch kann es in den ersten Wochen nach der Geburt zu Reizungen, Schwellungen oder leichten Blutungen kommen.

Im Wochenbett können Sie die Heilung des Damms positiv beeinflussen:

  • Nach jedem Toilettengang sollte die Wunde mit Wasser und eventuell Calendula-Essenz gespült und danach gut getrocknet werden
  • Wochenbettvorlagen sollten häufig gewechselt werden
  • Machen Sie kurze, lauwarme Sitzbäder mit Calendula-Essenz oder Eichenrinde
  • Kühlen Sie den Damm mit Kompressen
  • Fördern Sie leichten Stuhlgang durch darmschonende Ernährung
Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021