Alles wichtige zur Folsäure

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Warum Folsäure so wichtig ist

Folsäure - spätestens mit Beginn der Schwangerschaft und dem ersten Termin bei einem Gynäkologen wissen werdende Mütter um die Bedeutung dieses Vitamins.

Den Checklistenpunkt „Folsäure“ finden Sie auch in unserer großen Schwangerschaftscheckliste zum Abhaken und Abspeichern.

Dabei spielt Folsäure schon viel früher eine wichtige Rolle für die Gesundheit, die bis zum Kinderwunsch jedoch meist vernachlässigt wird. Daher wollen wir Ihnen zunächst generelle Informationen rund um das Thema Folsäure geben, bevor wir auf die Bedeutung von Folsäure in der Schwangerschaft eingehen.

Unterschied Folsäure und Folat

Folsäure, Folat, Vitamin B9, Vitamin B11 oder Vitamin M – der Vitalstoff hat viele verschiedene Bezeichnungen. Das kann zuweilen verwirrend sein, der bedeutendste Unterschied zwischen Folat und Folsäure ist schlicht in dem Vorkommen begründet. Folat ist die natürliche Form des Vitamins. Es kommt also in Lebensmitteln vor und ist vor allem in grünen Gemüsesorten und Hülsenfrüchten, Speisekleie und Leber enthalten. Folsäure ist hingegen die synthetische Form des Folats. Häufig werden die Begriffe aber auch synonym verwendet, wobei sich der Name Folsäure mittlerweile weitaus mehr durchgesetzt hat. Wie der Vitalstoff aber auch bezeichnet wird, er erfüllt wichtige Funktionen im menschlichen Körper.

Bedeutung

Folat beziehungsweise Folsäure werden im menschlichen Organismus in eine aktive Form umgewandelt, das sogenannte Tetrahydrofolat. In diesem Zustand hat die Substanz eine entscheidende Bedeutung für zahlreiche Stoffwechselprozesse. Vor allem die DNA-Synthese, das Wachstum und die Zellteilung sind von der Versorgung abhängig. Also eben die Bereiche, die bei der Fortpflanzung und Fruchtbarkeit sowie bei der kindlichen Entwicklung eine Rolle spielen. Darüber hinaus aber auch bei der Blutbildung, bei der Regeneration von Gewebe und vielem mehr. Ein Mangel kann daher schon dann verheerend sein, bevor es zu den anderen und freudigen Umständen kommt.

Aufnahme

Die Verbesserung der Aufnahme ist eigentlich logisch, dafür müssen in der Regel nur mehr folathaltige Lebensmittel auf den Speiseplan gesetzt werden. Linsen, Bohnen, Erbsen, Blattsalat, Spargel, Kohl, Porree und Spinat sowie Innereien, vor allem Schweineleber, Speisekleie, Haferflocken und Knäckebrot sollten auf dem Teller landen. Aber – Hand aufs Herz – wie oft stehen diese wirklich auf dem Speiseplan? Gerade in der Schwangerschaft, wenn Blähungen ohnehin schon ein präsentes und unangenehmes Thema sind und bei der Ernährung auf viele Speisen verzichtet werden muss, wird die Versorgung über die Nahrung schwierig. Noch komplizierter wird sie durch Übelkeit und Gelüste. Sinnvoll ist es daher in den allermeisten Fällen nach Absprache mit dem Frauenarzt, Folsäure über entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen.

Dosierung

Ein Folsäuremangel ist weit verbreitet. Die Empfehlungen von Experten wurden daher in vorbereitender Zeit und Menge erheblich erhöht. Ideal soll es sein:

  • Folsäure bereits vor der Zeugung einzunehmen und das für mindestens ein bis zwei Monate – also bereits bei Kinderwunsch
  • eine zusätzliche Zufuhr von 800 Mikrogramm pro Tag erfolgen zu lassen
  • regelmäßige Kontrollen des Blutspiegels durchführen zu lassen

Es ist also wichtig, die Versorgung so früh wie möglich und so hoch wie möglich sicherzustellen. Das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.

Kinderwunsch und Schwangerschaft

Warum ist Folsäure beziehungsweise Folat aber nun überhaupt bei einem bestehenden Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft so wichtig? Weil das Vitamin entscheidend an dem gesunden Wachstum und einer normalen Entwicklung des Neuralrohrs beteiligt ist. Bei dem Neuralrohr handelt es sich um das Hirn, die Nerven und die Wirbelsäule. Ein Mangel an Folsäure führt hier oftmals zu Neuralrohrdefekten. Das häufigste Problem ist hierbei Spina bifida – der offene Rücken. Eine umfassende Versorgung ist daher bereits in den ersten Schwangerschaftswochen entscheidend. In unserer großen Checkliste für die Schwangerschaft bekommen Sie weitere zahlreiche Tipps.

Eine Unterversorgung kann ebenso schädlich wie eine Überdosierung sein. Sinnvoll ist es daher in jedem Fall, den eigenen Blutspiegel messen zu lassen und möglichst die Ernährung anzupassen. Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel sollten nur dann eingenommen werden, wenn die eigenen Werte sehr niedrig ausfallen. Ein Arztbesuch und die entsprechende Untersuchung dürfen hierbei ebenso wenig fehlen, wie die angepasste Dosierung.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021