Wie erkenne ich, ob mein Kind an einer Allergie leidet?

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Der Unterschied zwischen Erkältung und Allergie

Auch für Kinder ist die Winterzeit Erkältungszeit. Demnach wird der eigene Nachwuchs ebenso von Schnupfen, Kopfschmerzen sowie Husten geplagt. Allerdings steckt hinter den Beschwerden nicht immer ein grippaler Infekt. So kann etwa auch eine Allergie die Ursache sein, die im Gegensatz zu einer Erkältung, einer anderen Behandlung bedarf.

Folgende Tipps helfen Ihnen, bei Ihrem Kind zwischen Allergie und Erkältung zu unterscheiden. Wenn bei Ihrem Kind die Nase läuft und die Augen tränen, so deutet dies zunächst auf eine Erkältung hin. Schließlich sind Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schnupfen und mitunter Fieber im Winter nichts Außergewöhnliches. Was viele Mamas jedoch nicht wissen ist, dass selbst ein Husten allergisch bedingt sein kann. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein seltenes Phänomen, zumal hierzulande etwa 1 Million Kinder an Heuschnupfen erkrankt sind. Statistisch gesehen muss sich sogar eines von vier Kindern mit einer Allergie herumschlagen.

Heuschnupfen

Heuschnupfen ist dabei in den Industrieländern die häufigste Allergie und tritt im Gegensatz zur weitläufigen Meinung nicht ausschließlich im Frühjahr auf. Denn auch milde Wintermonate machen den betroffenen Kindern zu schaffen. Die Antwort auf die Frage, ob die verstopfte Nase, Fließschnupfen, Niesattacken, brennende und tränende Augen auf eine Erkältung oder Pollenallergie zurückzuführen sind, ist von großer Bedeutung – zumal diese über die korrekte Behandlung entscheidet. Denn während bei einem grippalen Infekt eher fieber- und schmerzsenkende Medikamente angesagt sind, werden bei Heuschnupfen antiallergische Nasentropfen und eventuell auch histaminhemmende Tabletten benötigt. Heuschnupfen darf hierbei keinesfalls unterschätzt werden, da hierunter leidende Patienten ein erhöhtes Risiko für allergisches Asthma haben. Jedenfalls sollten Sie nicht sogleich in Panik verfallen, wenn Sie Ihr Kind unter den Beschwerden leiden sehen und Ihnen die genaue Ursache nicht bekannt ist.

Unterschied zwischen Heuschnupfen und Erkältung

Diese Tipps unterstützen Sie dabei, zwischen Erkältung und Allergie zu unterscheiden:

  • Allergie kommt plötzlich

Heuschnupfen kommt plötzlich und ohne Vorankündigung von einer Minute auf die andere – beim ersten Pollenkontakt. Eine Erkältung stellt sich in der Regel erst langsamer ein. Betroffene Kinder fühlen sich dabei oft schon morgens schlapp und haben über den Tag mit einer laufenden Nase zu kämpfen. Am nächsten Tag ist der Schnupfen dann auch schon da. Im Gegensatz zur Erkältung ist eine Allergie nicht übertragbar. Weisen nahestehende Personen ähnliche Symptome auf, ist dahinter eine Erkältung zu vermuten.

  • Auch Rachen betroffen

Bei einem Erkältungsschnupfen erstrecken sich die Beschwerden nur selten auch auf den Rachen. Juckreiz im Rachen und in der Mundschleimhaut ist bei Heuschnupfen hingegen die Regel. Auch eine stark juckende Nase deutet eher auf eine Pollenallergie hin. Allergische Reaktionen der Haut, Schlafstörungen, Beeinträchtigungen des Gehör-, Geschmacks- und Geruchssinns sowie Konzentrationsprobleme zählen zu den sekundären Symptomen von Heuschnupfen. Trockener Husten, ein kratzender Hals und leichte Schwindelgefühle deuten hingegen auf eine Erkältung hin.

  • Farbe des Sekrets

Das Schnupfensekret bei einem Erkältungsschnupfen ist dickflüssig und weist bei einer Beteiligung von Bakterien eine gelblich-grüne Farbe auf. Bei einer Pollenallergie ist das Schnupfensekret dagegen zumeist glasklar und ziemlich wässrig.

  • Fieber

Eine Pollenallergie wird lediglich selten von Fieber begleitet. Nur in etwa 5% der Fälle kommt es zu einer erhöhten Temperatur. Demnach deutet Fieber stark auf eine gewöhnliche Erkältung oder eine Grippe hin.

  • Juckende Augen

Wird der Schnupfen von stark juckenden und tränenden Augen begleitet, so ist dies ein starkes Indiz für eine Pollenallergie. Denn die Augen sind von einer gewöhnlichen Erkältung meist nicht betroffen.

  • Niesattacken

Niesen ist sowohl bei Heuschnupfen wie auch bei einem grippalen Infekt nichts Ungewöhnliches. Jedoch fallen die Niesattacken beim Heuschnupfen äußerst stark aus. Typisch ist für eine Pollenallergie ein dreimaliges oder gar noch öfteres Niesen. Bei einer Erkältung ist dies weniger ausgeprägt.

  • Zeitpunkt

Um eine Allergie handelt es sich wahrscheinlich dann, wenn der Schnupfen gerade nachts sowie morgens besonders schlimm ist. Denn in dieser Zeit ist der Pollenflug am stärksten. Eine Pollenallergie ist ferner eher dann zu vermuten, wenn die Beschwerden bei einem Aufenthalt des Kindes im Freien zunehmen. Während zudem eine Erkältung keinen Terminen folgt, tritt ein Heuschnupfen in regelmäßigen Abständen jedes Jahr zur gleichen Zeit auf.

  • Wetter und Witterungsverhältnisse

Können Sie beobachten, wie die Schnupfensymptome bei Regen oder Schneefall abnehmen, so spricht dies für eine Pollenallergie. Denn bei einem kräftigen Regenguss geht die Konzentration der Pollen in der Luft sehr stark zurück. Ein typischer Schnupfen zeigt sich hingegen unbeeindruckt und wird eher schlimmer, zumal schlechtes Wetter eine Erkältung oft verstärkt.

Nahrungsmittelallergie

Während Vorschulkinder überwiegend unter einer Pollenallergie leiden, sind Babys und Kleinkinder vor allem von Nahrungsmittelallergien betroffen. Auf eine solche deuten insbesondere geschwollene Stellen auf der Haut sowie rote Quaddeln hin. Auch Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfe könnten Indizien dafür sein. Beachten Sie, dass ein Hautausschlag auch aus einer Waschmittelallergie resultieren kann.

Milbenallergie

Sind die Beschwerden mit Beginn der Heizperiode stärker ausgeprägt und morgens beim Aufwachen am schlimmsten, könnte eine Milbenallergie dahinter stecken. Die Nase ist bei einer Hausstauballergie meist stark verstopft, wobei nur wenig Sekret ausläuft. Gerötete Augen sind gerade am Morgen nicht selten. Sollten Sie sich nicht sicher darüber sein, ob eine Erkältung oder Allergie hinter den Beschwerden Ihres Kindes steckt, sollten Sie sich an einen Arzt wenden. Dieser wird anhand eines Allergietests feststellen können, ob Ihr Kind an einer bestimmten Allergie leidet. Dabei ist ein Bluttest bereits bei Babys möglich. Eine frühzeitige Behandlung einer etwaigen Pollenallergie kann dabei allergischem Asthma vorbeugen.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 22.03.2021