Toxoplasmose

Schwangerschaft

Schwangere mit Bauch

Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit die durch den Parasit Toxoplasma gondii verursacht wird. Der Hauptwirt für den Parasiten und damit der einzige Ort an dem er sich vermehren kann ist der Darm einer Katze. Sie scheidet bei einer Erstinfektion größere Mengen von Eiern (Oozysten) des Parasiten mit dem Kot aus.

Dieser Artikel ist Bestandteil unserer großen und umfangreichen Schwangerschaftscheckliste.

Zur Checkliste

Eine Infektion mit Toxoplasmose lässt sich nur durch eine Blutanalyse im Labor nachweisen. Den Checklistenpunkt „Toxoplasmosetest“ finden Sie in unserer großen Checkliste für die Schwangerschaft. Sie finden dort alle Arzttermine und Tests sowie Anschaffungen aufgelistet. Was Sie erledigt haben, können Sie direkt in der Schwangerschaftscheckliste abhaken und abspeichern.

Der Mensch – sowie auch alle weiteren Säugetiere – dienen dem Parasit Toxoplasma gondii als Zwischenwirt. Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Wochen. In den meisten Fällen verläuft die Infektion mit Toxoplasmose symptomlos. In wenigen Fällen treten grippeähnliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, leichtes Fieber oder Gliederschmerzen auf. Experten vermuten, dass etwa 50% aller Deutschen – meist ohne, dass es ihnen bekannt ist – eine Infektion mit Toxoplasmose durchgemacht haben. Einmal infiziert, bildet der Körper Antikörper, die den Köper vor einer erneuten Infektion schützen.

Übertragung

  • Eier im Katzenkot (Oozysten) – Toxoplasmose kann beispielsweise beim Reinigen des Katzenklos übertragen werden.
  • Eier Erdreich (Oozysten) – Die über den Katzenkot in das Erdreich gelangten Eier können zu einer Infektion, beispielsweise bei der Gartenarbeit oder durch den Verzehr von ungewaschenen Gemüse oder Salat, führen.
  • Gewebezysten in rohem- oder halbrohem Fleisch – Nutztiere, wie beispielsweise Schweine, Schafe, Ziegen, Geflügel oder Rind, infizieren sich ebenfalls durch den Kontakt mit dem Erdreich mit Toxoplasmose. Die Toxoplasmen bilden in der Muskulatur und im Gehirn Gewebezysten. Verzehren wir dieses Fleisch im rohen oder nicht durchgegarten Zustand nehmen wir die Parasiten auf.
  • Mutter auf ungeborenes Baby – Der Parasit gelangt über die Plazenta zum ungeborenen Kind.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Vorbeugen

  • verzehren Sie kein rohes oder halbdurchgegartes Fleisch
  • tragen Sie bei der Zubereitung von Fleisch Einmalhandschuhe und waschen Sie sich die Hände nach der Zubereitung
  • verzehren Sie nur gründlich gewaschenes Obst, Gemüse und Salate
  • waschen Sie sich vor dem Essen gründlich die Hände
  • waschen Sie sich nach der Gartenarbeit bzw. dem Kontakt mit Erde gründlich die Hände – am Besten tragen Sie Handschuhe während der Gartenarbeit
  • vermeiden Sie den Kontakt mit Katzenkot, sowie dem Katzenklo – ist dies nicht möglich sollten Sie Einmalhandschuhe tragen
  • lassen Sie Ihre Katze beim Tierarzt testen

Infektion in der Schwangerschaft

Gefährlich ist eine Erstinfektion mit Toxoplasmose während der Schwangerschaft.

Die Wahrscheinlichkeit einer kindlichen Infektion erhöht sich im Zuge der fortschreitenden Schwangerschaft. So beträgt das Risiko einer Infektion des ungeborenen Kindes im letzten Schwangerschaftswochen bis zu 70%. Infizierte Babys können unter anderem an Missbildungen, körperlichen oder geistigen Behinderungen, sowie Verkalkungen im Gehirn leiden.

Besonders Frauen, die sich im ersten Drittel der Schwangerschaft (Frühschwangerschaft) infizieren, erleiden in über 50% eine Fehlgeburt. Für die ungeborenen Babys von Schwangeren die bereits vor der bestehenden Schwangerschaft eine Infektion durchgemacht haben – besteht in der Regel keine Gefahr.

Toxoplasmosetest

Eine Blutuntersuchung auf Toxoplasmose ist in Deutschland nicht Bestandteil der Mutterschutzrichtlinien. Sie wird aber von den meisten Frauenärzten empfohlen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nicht die Kosten (von etwa 15 bis 40 Euro) für die Blutuntersuchung. .Toxoplasmose

Behandlung in der Schwangerschaft

Bei einer Erstinfektion während der Schwangerschaft ist eine Therapie zwingend erforderlich. Je früher mit einer Therapie begonnen wird, desto geringer können die Schäden für das ungeborene Baby sein. Behandelt wird mit einem für Schwangere geeigneten Antibiotika.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021