Taufe

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Rituale in den verschiedenen Religionen

Die Taufe ist in der christlichen Welt mit dem Eintritt in die Kirchengemeinde verbunden und somit eines der ersten großen Feste nach der Geburt eines Kindes. Ob man die Taufe im engen Familienkreis oder mit allen Freunden und Verwandten feiert, bleibt jedem selbst überlassen. Doch egal in welchem Rahmen, einige wichtige Punkte sollten man bei der Planung einer Taufe immer beachten.

Als Termin für die Taufe wird von vielen Eltern gern das Osterfest gewählt, da man hier sowieso schon mit der Familie zusammenkommt – und wie die Taufe ist Ostern einer der höchsten christlichen Feiertage. Im Taufgespräch besprechen die Eltern gemeinsam mit dem Pfarrer beziehungsweise Pastor, wie der Gottesdienst ablaufen soll. Außerdem wählt man einen Taufspruch, der das Kind sein ganzes Leben lang begleiten soll.

Planung

Sobald der Termin für die Feierlichkeiten feststeht, sollten Einladungskarten verschickt werden. In der Regel findet die Taufe vormittags statt, das heißt, anschließend an den Gottesdienst wird entweder zum Mittagessen oder zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Dabei muss es nicht immer ein mehrgängiges Menü geben, auch selbstgemachte Torten oder Kuchen reichen vollkommen aus und unterstreichen den persönlichen Charakter der Feierlichkeit. Die Wahl der Verpflegung ist natürlich auch immer von der Anzahl der geladenen Gäste und dem generellen Rahmen der Feier abhängig. Je nach Platzverhältnissen wird die Taufe auch gerne bei der Familie zu Hause gefeiert. Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte sich rechtzeitig um die passenden Räumlichkeiten kümmern, denn gerade in den Monaten April und Mai sind neben Taufen auch viele Hochzeitsfeiern.

Die Taufe als solches wird nur im Christentum in dieser Form gefeiert, aber auch in anderen Kulturen und Religionen werden die Babys und Kleinkinder als neue Erdenbewohner auf verschiedene Weise begrüßt.

Rituale in anderen Religionen

Nach dem Islam wird jeder Mensch automatisch als reiner Muslim frei von jeder Sünde geboren. Mit speziellen Gebeten und Zeremonien wird jede Lebensstufe eines muslimischen Menschen gefeiert. Dem Baby wird in einer Zeremonie, die der christlichen Taufe gleichkommt, viermal der Gebetsruf „Allahu akbar“ („Gott ist groß“) in das rechte Ohr geflüstert. Ins andere Ohr wird dann das Glaubensbekenntnis gesprochen.

Sich bewusst zum Buddhismus zu bekennen, können nur mündige Menschen. Das heißt, prinzipiell ist es nicht möglich, als Buddhist geboren zu werden. Allerdings gibt es auch in dieser Religion verschiedene Zeremonien, die Babys im Kreise ihrer Familien und Gemeinden willkommen heißen. Bei diesen Willkommens- oder Segensfeiern werden den Kindern auch ihre Vornamen gegeben. Die Eltern können sich dabei dazu verpflichten, ihr Kind nach buddhistischen Werten zu erziehen. Ob man dann später selbst Buddhist wird, steht aber in der eigenen Verantwortung.

Genau wie im Islam werden auch im Judentum die Jungs beschnitten. Dies geschieht am achten Tag nach der Geburt, wobei auch die Namensgebung stattfindet. Die Aufnahme in die Gemeinde erfolgt dann mit 13 Jahren im Rahmen der Bar-Mizwa. Ab diesem Zeitpunkt werden Kinder als alt genug angesehen, um auch religiöse Verantwortung zu übernehmen. In der neueren Vergangenheit wird eine ähnliche Zeremonie auch für die Einführung der Mädchen in die Gemeinde gefeiert. Diese nennt sich Bat-Mitzwa.

Anders als im Buddhismus kann man Hindu nur von Geburt an werden. Später ist es nicht möglich, dem Hinduismus beizutreten. Zehn Tage nach der Geburt eines Kindes findet eine Zeremonie statt, in der das Neugeborene offiziell seinen Namen erhält. Außerdem erstellt der Priester ein persönliches Lebenshoroskop, das helfen soll, später den passenden Ehepartner und einen geeigneten Hochzeitstag zu finden.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 22.03.2021