Mehr Fantasie im Kinderalltag – Tipps für Eltern

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Vorlesen für die frühkindliche Sprachentwicklung

Fantasie im Kinderalltag spielt eine wesentliche Rolle. Mit ihrer Hilfe können Kinder Zusammenhänge leichter erfassen, Kreativität entwickeln und ihr Vorstellungsvermögen ausbauen. Die Bedeutung der individuellen Vorstellungskraft wird oft unterschätzt. Doch erst durch die kreative Fähigkeit Vorstellungen bildhaft, logisch sowie sprachlich im Inneren zu erzeugen, wird Erinnern und Denken in vollem Umfang möglich.

Eltern sollten daher bestrebt sein die Fantasie ihrer Kinder zu fördern und das Ausleben keinesfalls zu unterdrücken. Nachfolgend finden Sie einige Anregungen und Tipps für mehr Fantasie im Kinderalltag.

Vorlesen

Das Vorlesen einer Geschichte vor dem Schlafen gehört für die meisten Kinder zum Abendritual. Wie wichtig das Vorlesen für die frühkindliche Sprachentwicklung und den allgemeinen Zugang zum Lesen ist, dürfte den meisten Eltern nicht bewusst sein. Durch regelmäßiges Vorlesen aus Büchern wird nicht nur der Umgang mit dem Medium Buch vermittelt, sondern auch die Motivation zum selbstständigen Lesen-Lernen angekurbelt. Eltern dienen Kindern als elementare Sprachvorbilder und leben ihrem Nachwuchs aktiv vor, dass Lesen etwas Natürliches und Selbstverständliches ist. Die sprachlichen und kommunikativen Kompetenzen von Kindern können durch kontinuierliches Vorlesen und Sprechen intensiv gefördert werden. Beim Erzählen und Vorlesen von Geschichten wird zwischen Kind und Vorleser ein lebendiger Austausch angestoßen, um den Inhalt und Sinn der Texte zu vermitteln und verständlich zu erläutern. Auch beim gemeinsamen Betrachten von Bilderbüchern mit Kleinkindern ist eine rege Kommunikation meist automatisch das Ergebnis.

Zuhören und Mitsingen

Neben vorgelesenen Geschichten und Märchen helfen Kinderlieder beim Fantasieren. Denn auch in Liedern werden Geschichten erzählt und gewisse Grundlagen vermittelt. Besonders sinnvoll sind Kinderlieder, wenn der Nachwuchs aufgrund der Attraktivität der Texte und Melodien nicht nur aufmerksam zuhören möchte, sondern auch freiwillig mitsingt. Denn beim Singen wird gleichzeitig das Gedächtnis gefordert und das Sprachverständnis gefördert.

Fantasiereisen

Viele Erwachsene kennen Fantasiereisen noch aus dem Kindergarten oder der Grundschule. Diese fantasievollen „Reisen“ sind pädagogisch sinnvoll und können den Kinderalltag auch im privaten Umfeld fantasievoller machen. Während einer Fantasiereise werden Geschichten entweder vorgelesen oder von einem Tonträger abgespielt. Beim Zuhören sollten Kinder in einer bequemen Position sitzen oder liegen und sich entspannen. Bei geschlossenen Augen lauscht der Nachwuchs dem Vorleser und begibt sich allein in der Fantasie auf eine Reise. Vor und nach der Fantasiereise sollten Eltern für einen sanften Übergang sorgen. Dies kann beispielsweise durch gemeinsames Strecken oder tiefes Ein- und Ausatmen erreicht werden. Auf diese Weise wird Kindern der Übergang von Aktivität zur Ruhephase erleichtert.

Durch Fantasiereisen können Sie Ihrem Kind nicht nur dabei helfen seine Fantasie und Vorstellungskraft zu nutzen, sondern auch dabei unterstützen Ruhe und Stille zu erleben. Durch das Erleben von Abenteuern, die lediglich im Kopf entstehen, können Kinder besser zur Ruhe kommen, negative Erlebnisse verarbeiten und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln. Ein spielerischer Zugang zum Unterbewusstsein wird aufgebaut und die Entwicklung von eigenen Ideen gefördert. Durch das anschließende und gemeinsame Erörtern der Geschichte können neue Sichtweisen in Bezug auf die Realität entwickelt werden. Fantasiereisen sind daher eine ideale Möglichkeit, um den Alltag fantasievoller zu gestalten und gleichzeitig die individuelle Entwicklung von Kinder zu unterstützen.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 22.03.2021