Das perfekte Kinderzimmer

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Tipps zur richtigen Einrichtung und Gestaltung

Gemütlich, hell und sicher – wenn es um das Thema das perfekte Kinderzimmer geht, haben viele Eltern ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, wie der Raum auszusehen hat. Doch was ist tatsächlich optimal im Sinne so unterschiedlicher Argumente wie Kindeswohl, Pädagogik und nicht zuletzt auch dem Kostenfaktor?

Hier gehen die Möglichkeiten weit auseinander. Ein Kinderzimmer ja oftmals viele Jahre lang genutzt wird. Eltern sollten ungeachtet des in den letzten Schwangerschaftswochen oftmals einsetzenden „Nestbautriebes“ zwei Dinge bedenken. Kennen Sie schon unsere umfangreiche Schwangerschaftscheckliste? Sie enthält alle wirklich wichtigen Anschaffungen für Ihr Baby sowie viele Informationen für Sie zum abhaken und speichern.

  • Einerseits muss es für ein Baby nicht sofort die Vollausstattung sein, sondern kann auch erst mal nur aus Wickelkommode, Schrank und Bettchen bestehen.
  • Andererseits benötigen Babys in den ersten Monaten eigentlich auch gar kein eigenes Zimmer. Im Gegenteil, es wird sogar empfohlen Babys bis zum ersten Jahr im Elternschlafzimmer unterzubringen, damit es dort Atem- und Schlafgeräusche hören kann und sich somit nachts keine Verlustängste einstellen.

Das sollten Sie beachten

Doch egal, ob Baby gleich in sein eigenes Kinderzimmer kommt oder erst nach einigen Monaten, generell gibt es einige Grundregeln, die bei Raumgestaltung und Einrichtung immer beachtet werden sollten. Vor allem im Hinblick auf das Argument der Nutzungsdauer sollte ein großes Augenmerk auf die Platzverhältnisse im Kinderzimmer gelegt werden. Kleinkinder benötigen zwar zunächst nur sehr wenig Platz: Wiege, Babybett und Wickeltisch lassen sich auch in kleineren Räumen unterbringen. Was aber, wenn das Kind heranwächst, mehr Freiraum benötigt und zudem in späteren Jahren auch einen Rückzugsort für sich alleine? Ideal ist es in diesem Sinn, das Kinderzimmer von vornherein großzügig zu planen, um Umzüge und den damit verbunden Stress in Grenzen zu halten. Glücklich können sich da Eltern schätzen, die noch vor der Geburt den Einzug in ein neugebautes Eigenheim planen, denn hier lässt sich am freiesten gestalten. Aber auch in bereits bestehenden Häusern und Wohnungen können Babys durchaus mit genügend Platz untergebracht werden: Stehen etwa zwei unterschiedlich große Schlafzimmer für die Eltern und das Kind zur Verfügung, könnte es für Papa und Mama auch ausreichen, wenn sie sich mit dem kleineren Raum begnügen. Immerhin verbringen sie nur die Nacht darin, während ein Kind auch tagsüber länger im Zimmer verweilt. Sofern die Möglichkeit besteht, die Lage des Kinderzimmers frei zu planen, sollte es immer von Geräuschquellen wie der Straße entfernt liegen und gleichzeitig auch nicht direkt nach Süden zeigen, damit die Sommersonne es im Tagesverlauf nicht zu sehr aufheizt.

Das perfekte Kinderzimmer also ausreichend groß, liegt von der Straße und anderen Lärmquellen weg und seine Fenster zeigen nach Osten oder Westen, um genügend Licht, aber nicht die Hitze der Sommersonne einzufangen.

Farbgestaltung

Farben können auf die Entwicklung eines Kindes eine große Auswirkung haben, denn die Wirkungen der Einzelfarben kommen auch bereits bei Babys zum Tragen. Grundsätzlich sollten Eltern sich mit der Farbwahl von Wänden im Kinderzimmer aber zurückhalten. Neutrale Farben bei den Möbeln können durch entsprechende Deko-Elemente wie Lampenschirme und Vorhänge ergänzt werden. Eine weiße oder naturfarbene Kommode lässt sich später auch viel besser mit einer anderen Farbe streichen und somit weiterverwenden.

Bitte bedenken Sie, dass die meisten Spielsachen schon mehr als genug Farbe in den Raum bringen. In Kombination mit einer kunterbunten Tapete und anderen Deko-Elementen kann so auch schnell ein Farb-Wirrwarr entstehen, bei dem die Wirkungen sich überschneiden oder gegenseitig aufheben.

  • Die Wände, Vorhänge und Lampenschirme des idealen Kinderzimmers sind pastellfarben oder neutralweiß.
  • Die Tapeten und Farben sollten Gütesiegel wie den „Blauen Engel“ tragen, um sicherzustellen, dass keine Schadstoffe enthalten sind.
  • Eltern sollten sich für ein weitestgehend neutrales Farbkonzept entscheiden und es grundsätzlich nicht mit „Bunt“ übertreiben.

Fussboden

Beim Thema Fußbodenbelag im Kinderzimmer haben Mama und Papa im wahrsten Wortsinn die Qual der Wahl. Die einzige Regel ist, dass zumindest ein Teil des Fußbodens – die Spielecke – mit einem warmen und flauschigen Teppich bedeckt werden sollte. Was allerdings im restlichen Zimmer verlegt wird, daran scheiden sich die Geister:

  • Holzdielen haben den Vorteil, dass sie unbehandelt erhältlich sind und mit Naturprodukten wie Leinöl lackiert werden können. Allerdings muss der Boden äußert glatt geschliffen und spaltfrei verlegt werden, damit langfristig kein Verletzungsrisiko entsteht. Außerdem kann Feuchtigkeit in derart ungeschütztes Holz eindringen und es aufquellen lassen.
  • Korkboden ist ein reines Naturmaterial und schadstofffrei, dabei gleichzeitig angenehm warm. Allerdings ist er auch recht empfindlich für Kratzer und Ausbrüche.
  • Laminat lässt sich einfach reinigen und ist robust. Allerdings kann längere Nässe ebenfalls zum Aufquellen führen und zudem können bei falscher Verlegung Spalte entstehen, in denen Einklemmgefahr besteht. Nicht zuletzt ist Laminat auch verhältnismäßig hart.
  • Linoleum besteht ebenfalls in den meisten Fällen aus Naturmaterialien und hat den Vorteil, dass es sehr pflegeleicht und unempfindlich ist. Gleichzeitig verhindert die Oberflächenbeschaffenheit eine Ansiedlung von Keimen und Erregern.
  • PVC-Böden haben schlicht gesagt im Kinderzimmer nichts verloren, denn sie dünsten Weichmacher aus, die durch den Dauerkontakt den Organismus des Kindes schädigen können.
  • Teppich ist der optimale Bodenbelag, wenn es um Wärme und weiche Anmutung geht. Allerdings sind seine Fasern nicht nur überaus schwierig zu reinigen, sondern bieten auch noch eine Brutstätte für Keime und Milben.

Den idealen Bodenbelag gibt es nicht. Eine gute Kombination könnte jedoch ein Linoleumboden in Verbindung mit einem weichen Teppich in der Spielecke sein. Bei Bedarf lässt sich dieser schnell durch einen Neuen austauschen und bietet trotzdem flauschige Wärme für spielende Kinder. Damit der Teppich nicht auf dem glatten Linoleum rutscht, sollte er mit doppelseitigem Klebeband befestigt werden.

Der Boden im perfekten Kinderzimmer ist warm, weich und lässt sich gut reinigen. Einziger Ausschlusskandidat sind PVC-Beläge. Von großem Vorteil kann eine Fußbodenheizung sein, die jeden Bodenbelag auf angenehme Krabbeltemperaturen bringt.

Möbel

Auch in Sachen Möblierung sollte zu allererst konsequent auf die Vermeidung von Giftstoffen geachtet werden. Daher sollten Eltern bei Babybett und allen anderen Möbeln im Kinderzimmer grundsätzlich die Finger von Gegenständen aus Pressspanplatten lassen. Bei diesen sind die Holzfasern miteinander verleimt – der Kleber kann im schlimmsten Fall lange ausdünsten und so die Luft im Kinderzimmer belasten. Die wesentlich bessere Wahl sind Massivholzmöbel für das Kinderzimmer, die zudem meist auch wesentlich robuster sind – aber natürlich auch etwas teurer. Hier liegt es am Geschmack von Mama und Papa, ob diese schon gestrichen gekauft oder naturbelassen werden. Sollen alte Kindermöbel für das Kinderzimmer wieder aufgearbeitet werden, müssen diese vollständig abgeschliffen werden. Dabei bitte auf Beizmittel und andere chemische Helfer verzichten. Ist die Farbe ab, stehen zwei Wege offen: Wenn mit dicker Farbe gestrichen werden soll, reicht es, das Holz zuvor mit einem feuchten Lappen zu reinigen. Wenn jedoch nur eine Schicht Leinöl für die Holzoptik sorgen soll, muss zuvor ein zweites Mal mit sehr feinem Schmirgelpapier abgeschliffen werden, damit nirgendwo mehr Kanten, Splitter oder Ausbrüche Babys Finger verletzen können.

Im perfekten Kinderzimmer stehen Massivholzmöbel, die mit unbedenklichen Farben (am besten auf Wasserbasis) oder Naturprodukten wie Leinöl gestrichen wurden. Auch hierbei sollte auf das Farbkonzept geachtet werden. Um für Ordnung zu sorgen, sollte der Inhalt der Möbel hinter Türen oder zumindest in Schubladen und nicht in offenen Regalen liegen.

Elektronik

Mit Hinblick auf Elektrosmog, den quasi jedes elektronische Gerät verursacht, sollten diese aus dem Kinderzimmer verbannt werden: PCs und Konsolen haben dort ebenso wenig etwas zu suchen wie ein Fernseher. Wenn es sich jedoch nicht vermeiden lässt, sollte zumindest dafür gesorgt werden, dass bei diesen Geräten außerhalb der tatsächlichen Nutzungszeiten der Stecker gezogen wird. Ist dies nicht möglich, sollten schaltbare Stecker zum Einsatz kommen, mit denen die Geräte vollständig vom Stromnetz getrennt werden können.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 22.03.2021