Babyspielzeug – worauf kommt es an?

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So finden Sie das richtige Spielzeug

Während Schulkinder mithilfe ihrer Spielsachen und ihrer Fantasie ganze Königreiche erbauen oder neue Planeten entdecken, sind Babys und Kleinkinder in den ersten Lebensjahren vor allem sinnlich orientiert.

Für ein Kleinkind müssen die Gegenstände in seiner Umgebung in jeder Hinsicht gut begreifbar sein. Durch eine weiche Oberfläche, leuchtende Farben, interessante Geräusche oder überraschende Bewegungen. Babyspielzeug trägt auf diese Weise seinen Teil zur kindlichen Entwicklung bei – doch worauf kommt es bei der Auswahl an? In diesem Beitrag wir Ihnen die Möglichkeiten im Bereich Babyspielzeug etwas genauer beschreiben. Darüber hinaus möchten wir Ihnen einen Überblick über Entscheidungskriterien für bestimmtes Spielzeug verschaffen. In unserer großen Checkliste finden Sie alle sinnvollen Anschaffungen für Ihr Baby.

Schadstoffe

Bis zu einem Alter von vier Monaten erkunden Babys ihre Umgebung fast ausschließlich mit dem Mund und auch danach werden Stofftiere und Kunststoffspielzeug oft hingebungsvoll mit Zunge und Zähnchen überprüft. Hier ist es besonders wichtig, dass die Gegenstände frei von Schadstoffen sind und keine Gefahr des Verschluckens besteht. Leider sind in den vergangenen Jahren viele Spielsachen für Babys durch ihre Schadstoffbelastung negativ aufgefallen. Unter anderem wurden Weichmacher, Formaldehyd und Polyzyklische aromatische Kohlewasserstoffe in den Produkten nachgewiesen. Entgegen der Erwartung zeigten sich Holzspielsachen stärker mit schädlichen Substanzen kontaminiert als solche aus Kunststoff. Familien, die beim Kauf von Babyspielzeug sicher gehen wollen, greifen auf geprüfte Produkte oder auf Spielsachen mit Gütesiegel zurück. Das GS-Zeichen und das Siegel des TÜV Rheinland bieten dabei eine sinnvolle Orientierung, weil beide eine Schadstoffprüfung voraussetzen. Die CE-Kennzeichnung dagegen wird direkt vom Hersteller angebracht und erfordert keine unabhängige Untersuchung.

Kleinteile

Viele Spielzeuge sind vom Hersteller bereits für ein bestimmtes Alter ausgewiesen. Wenn bestimmte Gegenstände laut Aufdruck nicht an Kinder unter drei Jahren ausgehändigt werden dürfen, sollten sich Eltern in jedem Fall danach richten. Selbst bei altersgerechten Stofftieren muss dennoch darauf geachtet werden, dass Augen und Nase aufgestickt sind, statt aus Kunststoffknöpfen zu bestehen, und dass Ohren oder Schwänze nicht leicht abzureißen sind. Auch weicher Schaumstoff wird gern von Kleinkindern zerbissen und kann dann verschluckt werden. Den Drang des Kindes, seine durchbrechenden Zähne zu benutzen, unterstützen Eltern am besten mit einem kühlbaren Beißring.

Funktion

Der Alltag eines Neugeborenen ist zunächst ausgefüllt von Essen und Schlafen. Wenn das Baby im Alter von zwei bis drei Monaten erstmals länger wach ist und seine Umgebung bewusster wahrnimmt, wächst sein Forscherdrang. Das Kind erkundet seine eigenen Hände und Füße sowie sein direktes Umfeld interessiert und profitiert jetzt auch vom richtigen Spielzeug. Diverse Gegenstände helfen dem Kleinkind, seine Sinne auszuprägen, seine Koordinationsfähigkeit zu entwickeln und zu erkennen, dass es selbst Dinge bewirkt.

Das erste Babyspielzeug ist meist das Lieblings-Kuscheltier. Es ist angenehm weich, macht das Einschlafen leichter und nimmt in fremder Umgebung – etwa der Praxis des Kinderarztes – die Angst. Da Stofftier oder Kuschelkissen manchmal unersetzlich für ein Gefühl der Geborgenheit scheinen, kaufen Eltern das betreffende Stück am besten in doppelter Ausführung. So vermeidet man Dramen, falls das Schmuseteil verloren geht. Bunte und bewegte Objekte verfolgen Babys aufmerksam mit ihren Augen und sind damit einige Zeit lang ausgelastet. Ein Mobile über dem Wickeltisch funktioniert so als wirksame Ablenkung vom manchmal nervenzehrenden Akt des Wickelns. Den Checklistenpunkt „Mobile“ finden Sie auch in unserer Schwangerschaftscheckliste. Ab einem Alter von sechs Monaten reicht das bloße Anschauen von Gegenständen nicht mehr aus – das Kind möchte die Dinge mit den eigenen Händen greifen. Babyspielzeug wie Rasseln oder Bälle aber auch ein Papierknäuel – alles kann hochinteressant sein. Eltern, die nicht rund um die Uhr mitspielen möchten, nutzen einen Spielständer, der über das liegende Kind gestellt wird, so dass es sich eine Weile selbst beschäftigen kann.

Ab einem Alter von neun Monaten können Kinder langsam räumlich denken. Diese Fähigkeit fördern Eltern mit einfachen Spielen, in denen Gegenstände von einer Schachtel in eine andere geräumt werden oder mit Einsteckspielzeug, bei dem es auf das Erkennen der passenden Form ankommt. Solche Babyspielzeuge eignen sich am besten für diese Altersgruppe. Bauklötze, Stapelbecher und Pyramiden aus Ringen sind ebenfalls geeignet, um das räumliche Vorstellungsvermögen der Kleinsten zu schulen.

Darauf sollten Sie achten

Abseits vom Kauf des idealen Babyspielzeuges gibt es Folgendes zu beachten:

Nicht immer müsse Spielsachen für die Kleinen teuer sein – Kinder unterscheiden gerade im frühen Lebensalter nicht zwischen Spielzeug und normalen Alltagsgegenständen. Eine fest verschlossene Plastikflasche mit Knöpfen oder trockenen Nudeln darin raschelt für Babys faszinierend, während Kleinkinderhände auf einem Kochtopf mit dem Holzlöffel selbst ein Klopf-Konzert spielen können. Kinder, die schon gut auf den Beinen sind, haben Spaß an einem großen Pappkarton als Spielhaus, in den ein Erwachsener vorab Tür und Fenster hineinschneidet. Ob mit Sandspielzeug, am Plastiktelefon oder dem großen Bilderbuch – in vielen Fällen wächst der Spielspaß, wenn Mama oder Papa mit von der Partie sind. Dabei heißt es für die Erwachsenen allerdings: Selber spielen und nicht nur anleiten. Gerade im ersten Lebensjahr lernt ein Kleinkind durch Imitation seiner Umgebung und kann mit Erklärungen nichts anfangen. Falls ein Geschicklichkeitsspiel nicht reibungslos klappt, sollten Eltern ihren Helferdrang bremsen. Selbst wenn das Kind von einer Aufgabe frustriert ist, lässt man es lieber etwas länger selbst knobeln. So gibt man den Erfolgserlebnissen eine echte Chance.

Häufig sind Eltern versucht, ihren Kindern ständig neues Spielzeug anzubieten, um sie zu beschäftigen. Das führt jedoch dazu, dass sich die Kleinen nur noch oberflächlich und kurz mit den Gegenständen beschäftigen. Erst wenn das gängige Spiel allmählich bekannt und langweilig wird, sind Kinderköpfe zur Fantasie angeregt und müssen sich neue Spielweisen ausdenken.

Fazit

Babyspielzeug macht am meisten Freude, wenn es altersgemäß ist. Dabei gibt es auch unter Babys und Kleinkindern große individuelle Unterschiede. Eltern sollten ihren Nachwuchs genau beobachten, um zu erfahren, welche Reize den Kleinen aktuell besonders spannend erscheinen, und ihnen das passende Spielzeug zur Verfügung stellen. Dabei können selbst einfache Haushaltsgegenstände den größten Spaß bedeuten. Das perfekte Spielzeug für alle Babys gibt es nämlich nicht.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 13.04.2021