Aktivurlaub für die ganze Familie

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Urlaubsvergnügen für alle

Urlaub mit Kindern ist zwar immer in gewisser Hinsicht ein Abenteuer. Aktivurlaub meint jedoch etwas anderes: Mit Kindern im Urlaub aktiv werden und sich trotzdem erholen ist gar nicht so einfach.

Zumindest nicht dann, wenn alle im Urlaub auf ihre Kosten kommen sollen. Da müssen so unterschiedliche Interessen unter einen Hut gebracht werden, dass die Planung extrem schwierig wird und manchmal gar nicht machbar ist. Die meisten Familien versuchen, den langen Jahresurlaub in die Sommerferien zu legen. Aber warum eigentlich? In den Sommerferien ist auch in der Ferienbetreuung der Schule, bei den Pfadfindern, den Sportvereinen und den Reiterhöfen einiges los. Die Kinder können kostengünstig, pädagogisch wertvoll und mit viel Spaß beschäftigt werden. In der Nebensaison, also während der Oster-, Pfingst- und Herbstferien, sieht das anders aus: Da ist eher wenig los, dafür sind die Reisekosten niedriger. Es ist angenehmer zu reisen, weil nicht so viele Menschen unterwegs sind. Der sogenannte Aktivurlaub bietet großen und kleinen Reisenden auch dann Abenteuer, Lernerfahrungen und spannende Erlebnisse.

Größere und kleinere Hotels in Deutschland haben sich in den letzten Jahren immer mehr auf eine bestimmte Klientel spezialisiert. Die Hotels und Pensionen arbeiten immer mehr zielgruppenorientiert. Während es früher für Kinderprogramm und Animation immer der Familienclub sein musste, gibt es das heute auch im ganz „normalen“ Hotel mit Bar, Restaurant und Hotelpool.

Tendenz zu kinderfreien Zonen

Die deutsche Presse hat in den letzten Jahren immer wieder die Tendenz hin zu einer eher kinderfeindlichen Gesellschaft bemerkt. Da klagen Nachbarn gegen die Geräuschkulisse von Kindergärten, Spielplätze werden wegen „Lärmbelastung“ geschlossen und sogenannte Erwachsenen-Hotels landen in den Schlagzeilen. Ist Deutschland wirklich so kinderfeindlich? Sind Freizeitangebote für Eltern mit separater Kinderbetreuung wirklich nötig? Es gibt zwei Arten, diese Fragen zu beantworten. Einerseits haben Eltern, die heute vermehrt Doppelverdiener sind und zunehmend unter Zeit- und Leistungsdruck leiden, tatsächlich auch einen Anspruch auf Zeit als Paar. Es ist nicht mehr wie früher, als die Großeltern noch an der Kinderbetreuung beteiligt waren, Tanten und Cousinen mithalfen und Kinder grundsätzlich von mehreren Generationen gemeinsam großgezogen wurden. Heute sind Eltern auf sich alleine gestellt, und da ist es verständlich, dass sie im Urlaub auf Betreuungsangebote zurückgreifen wollen. Eine feine Entwicklung ist das also schon. Der andere Weg, diese Frage zu beantworten, führt über die Ansprüche heutiger Eltern. Man will sich alles leisten können, der Lebensstandard ist hoch in Deutschland. Kinder sind genauso ein Statussymbol wie das Auto, das Haus, die Yacht oder das eigene Ferienhaus. Eltern stehen also unter einem enormen Druck, den sie selbst aufbauen.

Wäre es da nicht besser, wenn die Familien wenigstens im Urlaub ihre Tage gemeinsam verbringen würden, damit so etwas wie Familienleben und Zusammenhalt überhaupt aufkommt? Genau hier setzt der Aktivurlaub für Familien mit Kindern an. Der Urlaub soll zwar gemeinsam am gleichen Ort verbracht werden, den Eltern und Kindern aber auch immer ausreichend Freiräume für ihre eigenen Interessen schaffen. Damit alle erholt nach Hause fahren.

Janina Wolf
Autor: Janina Wolf
Aktualisiert am: 22.03.2021